Gesunde Ernährung in Yoga & Ayurveda
Der Nahrungskörper
Die vedische Wissenschaft kennt 5 Hüllen, aus denen der Körper aufgebaut ist. Eine dieser Hüllen ist Annamaya Kosha. Sie wird Ernährungs- oder Nahrungshülle genannt. Das, was du als deinen Körper bezeichnest ist eine Anhäufung der Nahrung, die du permanent zu dir nimmst.
Das, was du als Nahrung zu dir nimmst sollte
nicht von deinen Werten, den Werten anderer Menschen, Regeln und Vorschriften, einem bestimmten spirituellen Dogma, bestimmt werden. Leider haben die meisten Menschen nicht gelernt wahrzunehmen,
was der Körper wirklich als Nahrung essen möchte, was ihm wirklich gut tut. Studien sagen aus, dass in 2014 jeder zweite Deutsche zu dick war. Menschen leiden an Essstörungen, sie sind entweder
zu dick, sie leiden unter Anorexie oder unter Bulimie. Menschen nehmen Nahrung zu sich, die sie nicht nährt, sondern die den Körper belastet und sie krank macht. Nahrung, die degeneriert ist,
Fast Food, Konserven, Convenience Food, Mikrowellen Nahrung, Nahrung mit krank machenden Inhaltsstoffen. Diese Tendenz der Ernährung ist steigend.
Du darfst dich durchaus glücklich schätzen,
wenn du Eltern hattest, die bewusst mit Nahrung umgegangen sind, die frisches Gemüse zubereitet haben, die auf eine saubere, natürliche und frische Ernährung geachtet haben. Bei der Ernährung
geht es um den Körper, denn der Körper wird zu dem, was er isst. Du isst zum Beispiel eine Banane, der Körper zerkleinert sie und macht daraus Energie und neue Zellen. Du isst einen Apfel, Salat, Gemüse, frisches Obst – der Körper wandelt diese Nahrung um und führt die Bestandteile dem Körper zu und baut Gewebe und
Zellen auf.
Uns intelligent zu ernähren bedeutet, dass
wir dem Körper die Art von Nahrung zuführen, für die der Körper geschaffen wurde und mit der er reibungslos arbeiten kann. Wir können dies mit einem Auto vergleichen: Je nach Bautyp braucht ein
Auto Benzin, Super, Diesel oder Gas.. Geben wir etwas Anderes in die Tankfüllung hinein, dann kommt es zu Schäden. Wir sollten dem Körper also den „Stoff“ geben, mit dem er Kraft und
Leistungsstärke entwickeln kann.
Die Art und Weise wie wir uns ernähren bestimmt jedoch nicht nur die physische Gesundheit sondern hat auch eine Auswirkung auf unsere emotionale und mentale Ausgeglichenheit und demzufolge darauf, wie wir unser Leben erfahren. Die Nahrung ist Leben. Die Nahrung, die wir zu uns nehmen, sichert unser Leben. Andere Lebensformen geben ihr Leben auf, um uns zu unterstützen. Wenn du die Nahrung mit einer inneren Haltung von großer Dankbarkeit für all die Formen, die ihr Leben für dich aufgegeben haben, in dich aufnimmst, dann wird die Nahrung sich in deinem Körper auf eine völlig andere Weise verhalten.
Vegetarisch oder Nicht-vegetarisch
Je nachdem, welchen Aktivitäten ein Mensch
in seinem Leben nachgeht, benötigt er eine unterschiedliche Nahrung. Ayurveda hat hier ein immenses Wissen. Ayurveda empfiehlt uns, dass wir uns entsprechend unserer natürlichen Konstitution der
Bioenergien Vata-Pitta-Kapha ernähren, um uns auf allen Ebenen unseres Menschseins harmonisch und gesund zu fühlen.
Vegetarische Ernährung ist grundsätzlich für das Körpersystem geeigneter als nicht-vegetarische Ernährung.
„Die DGE empfiehlt eine ausgewogene und abwechslungsreiche (ovo)-lakto-vegetarische Ernährung als Dauerkost. Prinzipiell ist eine vegetarische Kost bei einer insgesamt ausgewogenen Ernährungsweise bedenkenlos möglich. Fleisch ist zur Deckung des Proteinbedarfs nicht unbedingt nötig. Wichtig ist allerdings eine abwechslungsreiche vegetarische Ernährungsweise sowie eine Kombination verschiedener Proteinträger, um somit pflanzliches Protein gegenüber tierischem Protein aufzuwerten. Der Bedarf der B-Vitamine lässt sich über die gezielte Auswahl über Vollkornprodukte und auch Milch und Milchprodukte sowie sauer vergorene Lebensmittel decken. Eisenmangel ist bei Vegetarierinnen meist nicht häufiger als bei Personen, die Fleisch essen. Zur Verbesserung der geringen Bioverfügbarkeit des pflanzlichen Eisens sollte das Vollkorngetreide zusammen mit Vitamin C-reichem Obst oder Gemüse gegessen oder ein Obst- oder Gemüsesaft dazu getrunken werden.
Umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass eine (ovo-)lakto-vegetarische Ernährung positive Effekte mit sich bringt. So sind Vegetarierinnen seltener übergewichtig und haben
weniger häufig einen erhöhten Blutdruck. Erhöhte Blutcholesterolspiegel sind auch seltener. Dafür zählen vermehrt günstige Nahrungsbestandteile wie komplexe Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Vitamine
und sekundäre Pflanzenstoffe zu der vegetarischen Ernährung. Neben dem hohen Sättigungsgrad von Ballaststoffen und komplexen Kohlenhydraten senken sie zudem das Risiko für viele
ernährungsbedingte Krankheiten wie Diabetes mellitus, Gicht, Krebserkrankungen oder Herz-Kreislauf-Krankheiten. Die Lebenserwartung von Vegetarieinnen ist somit in der Regel höher als bei
Mischköstlern.“ Deutsche Gesellschaft für Ernährung.
Tiere, die in Massentierbetrieben gehalten
und getötet werden schütten enorme Mengen von Stresshormonen aus, insbesondere kurz vor der Schlachtung. Diese Hormone werden in das Fleisch ausgeschüttet, und diese Stresshormone nimmst du, ob
du dir dessen bewusst bist oder nicht, in den Körper auf. Diese Stresshormone wirken auf den Körper, auf deine Emotionen und auf dein Nervensystem mit dem Gehirn.
Yoga und Ayurveda folgen dem Weg von Ahimsa, dem Weg der Gewaltlosigkeit. Gewaltlosigkeit im Denken, in den Gefühlen, in der Sprache und in der Handlung. Du solltest dir bewusst machen, dass schon die entwürdige Haltung von Tieren, die nachgewiesen auch empfindende Wesen sind, ein Akt der Gewalt ist ganz zu schweigen von der Art der Tötung. Entscheide dann selbst, ob du es mit deiner inneren Haltung, mit deinem Empfinden von Gewaltlosigkeit, bewusst vereinbaren kannst, dich daran zu beteiligen.
Wusstest Du?
Dass Fleisch eine reiche Quelle von Protein
ist, dass der menschliche Körper aber nur einige Gramm täglich benötigt. Ein Übermaß an Proteinen in der Nahrung könnte bei regelmäßigem Konsum zu Krebs und zu anderen Gesundheitsstörungen
führen.
Sprossenkeimlinge z.B. aus Kresse, Bockshornklee, Mungbohnen, Sojabohnen, Nüsse, Früchte und Trockenfrüchte sind gute Proteinquellen, welche die Bedürfnisse unseres Körpers erfüllen. Das Verzehren von Nüssen reduziert außerdem das Risiko von Herzerkrankungen.
Wie viel sollte man essen
Forschungen haben herausgefunden, dass das
menschliche Gehirn am besten arbeitet, wenn der Magen leer ist. Ein leerer Magen schütten ein Hormon aus, Ghrelin. Es transportiert die Information an das Gehirn, dass der Magen hungrig ist.
Interessant ist, dass Ghrelin auch andere Funktionen erfüllt. Es stimuliert und erhöht die Funktion des Hippocampus. Dies ist jener Bereich des Gehirns, der für das Lernen und das
Erinnerungsvermögen zuständig ist. Er hält uns in einem aufnahmebereiten, wachen, aktiven und konzentrierten Zustand. Menschen, die fasten oder
Heilfasten durchführen, erzählen begeistert von dieser positiven Erfahrung. Eine weitere Studie deutet darauf hin, dass auf die Ausschüttung von Ghrelin eine antidepressive Wirkung hat.
Dies heißt nun nicht, dass wir nicht essen
sollten. Das wäre ein Missverständnis.
Im Ayurveda und auch im Yoga wird empfohlen, nur so viel essen, dass der Magen nur zu 2/3 gefüllt ist, 1/3 sollte leer bleiben. Es wird in Yoga und Ayurveda ebenfalls empfohlen, nur zwei Mahlzeiten am Tag zu sich zu nehmen, so dass im Magen immer wieder Platz ist. Dies regt also nicht nur das Verdauungsfeuer Agni an und führt zu einer starken Verdauungskraft und einem guten Stoffwechsel sondern übt auch eine positive Wirkung auf unser Gehirn und auf unser Wohlbefinden aus.